Wie machst du das bloß ?
Wie schaffst du das alles ?
Ihr Lieben, diese Frage kommt in den letzten Monaten öfter mal auf und ich hab es immer mit einem "Ich mach es halt, weil es Spaß macht !" abgetan.
Aber um ehrlich zu sein, macht es nicht immer Spaß und oft genug denke ich mir selber:
"WARUM machst du das bloß ?WARUM machst du das alles ?"
Diese Gedanken schwirren grade diese Woche in meinem Kopf herum und jetzt ist die Zeit da, sie auf den Bildschirm zu bringen.
Ich kann, wenn ich ehrlich bin, die Frage wie ich das alles schaffe, Kind, Mann, Haushalt, Internetshops, Verlagsarbeit, Feuerwehr, Freunde...ich kann diese Frage gar nicht wirklich spontan beantworten.
Fakt ist, meine Tage haben regelmäßig 16-18 Stunden und danach fall ich wie ein Stein ins Bett. Grade in der heißen Phase, wenn ein Buch fertig gestellt wird, sind es eher 18 Stunden als weniger.
Ich kann vom Glück reden, dass mein Junior gut schläft und vor 9 Uhr morgens nicht wach ist. Bis dahin hab ich schon einen Großteil der täglichen Hausarbeit geschafft. Ich habe einen Putzfee-Plan, auf den genau steht, was ich an welchen Tag machen muss, damit ich immer eine ordentliche, saubere Wohnung vorzeigen kann. Jeden Tag ein bisschen machen, jeden Tag einen Raum säubern und Sonntag gar nichts tun. Das läuft recht gut, auch wen mich grade Feiertage böse aus dem Tritt werfen. Da bleibt viel liegen, was dann an anderen Tagen mit abgearbeitet werden muss. Aber es ist machbar.
Jonas ist nun in einem Alter, in dem er aktiv beschäftigt und gefordert werden will. Er "liest" zwar auch gerne alleine seine Bücher, aber nach maximal einer halben Stunde (wenn überhaupt) muss Mama wieder ran. Wir spielen also morgens im halben Stunden-Takt zusammen, denn irgendwann spiele ich in seinen Augen nicht richtig und werde des Platzes verwiesen. Wenn er also alleine spielt, sitze ich im Wohnzimmer vor dem Laptop und versende Verkäufe und beantworte Emails. Solange bis ich wieder auf den Boden zurück robbe und beim Bauernhof mitspielen darf.
Das geht solange, bis ich zu Mittag kochen muss. Und wenn der Kleine Mittagsschlaf macht, werden alle Verlagsangelegenheiten geklärt, die restlichen Verkäufe versendet, Gratisanleitungen verschickt und der Rest vom Haushalt gemacht.
Nachmittags nach dem Schläfchen geht es raus, egal bei welchen Wetter. Das Kind muss gelüftet werden und sei es nur 10 Minuten. Egal. Diese Zeit nutze ich dann um kleinere Einkäufe zu machen oder andere Besorgungen im Dorf.
Gegen 17.00 Uhr kommt dann der Papa heim und übernimmt, denn ab da muss ich an den Büchern arbeiten. Nützt nix, was muss, das muss.
Während Papa und Sohn also noch eine Runde spazierengehen oder im Kinderzimmer toben oder baden (eine reine Vater-Sohn-Angelegenheit, ich werde regelmäßig des Badezimmers verwiesen...lautstark...ich könnt dem kleinen Herren ja was weggucken), hocke ich in meiner Sofaecke und entwerfe neue Figürchen für die Bücher oder die Shops. Oder Decken. Momentan finde ich Decken so toll.
Dann gibt´s Abendbrot und danach gönne ich mir eine halbe Stunde Ruhe.In der Wanne, Dusche oder auf dem Sofa. Hauptsache nicht bewegen müssen.
Meistens gegen 19.00 Uhr nehm ich meine Arbeit wieder auf und häkel und schreibe dann bis 1 Uhr durch. Dann geht´s ins Bett.
Schon ein straffes Programm, aber von nix kommt nix. Und es geht nur mit Planung, ohne Planung läuft gar nichts. Und ohne meinen Mann auch nicht. Ohne ihn könnte ich mein Pensum nicht halten.
Und wir haben jetzt noch nicht über die Feuerwehr gesprochen, meinen Ausgleich zu all dem Kinder, Haushalts, Häkelkram. Die Feuerwehr haut mir immer, ich wiederhole IMMER dann dazwischen, wenn ich grade gar keine Zeit habe. Oder schlafen will. Einsätze sind immer spät nachts oder morgens früh. Und ich muss hin, es nützt nix. Ich habe mich verpflichtet, anderen zu helfen, egal wann, wo und wie. Das ist wie ein Ehrenkodex, den man nicht brechen darf. Ich habe tagsüber schon ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht zu Einsätzen kann, schließlich kann ich Jonas ja schlecht alleine lassen oder mit hin nehmen. Verstehen können das wohl nur andere Feuerwehrleute, oft genug stoße ich auf Unverständnis warum ich grade so ein "Hobby" gewählt habe. Aber unter uns:
Feuerwehr ist kein Hobby, sondern eine Berufung.
Zum Glück sind alle meine Freunde hier in der Rhön ebenfalls in der Feuerwehr, so kann ich diese nicht vernachlässigen, wir sehen uns ja regelmäßig bei Übungen und Einsätzen. Und für die Freunde, die weiter weg wohnen gibt es ja Whatsapp. So halte ich den Haufen irgendwie zusammen.
Und wenn ich mir das alles so durchlese, was ich jetzt so geschrieben habe, dann frag ich mich wieder einmal selber:
"Wie machst du das bloß ?Wie schaffst du das alles ?"
Es muss wohl Zauberei am Werk sein. =)